KOLLEKTIV WESTBERLINER FILMARBEITER

Gerd Conradt, Oimel Mai, Katrin Seybold, Marion Zemann
Zuspielfilm für die Sendung „Bundesdeutsche Filmpolitik“ von Reinhold E. Thiel, 4’, 1970, WDR
Gestaltetes Statement zur aktuellen Filmpolitik.

 

AKKORDARBEITERIN BEIM OSRAMKONZERN

Buch, Regie, Schnitt: Kollektiv Westberliner Filmarbeiter
Kamera: David Slama
Ton: Oimel Mai
Produktion: Kollektiv Westberliner Filmarbeiter Bayerischer Rundfunk
Format: 16 mm, Farbe
Länge: 25'
Redaktion: Dr. Eckhard Garczyk
Erstsendung: 01.05.1972, Bayerischer Rundfunk
Berlin: 1972
Preis: Goldener Dukaten Mannheim

 

 

Inhalt:Das "Kollektiv Westberliner Filmarbeiter" (KWF) wurde von der Stadt Wuppertal beauftragt, einen Film über die Lage der Frau am Arbeitsplatz für das Festival URBS '71 herzustellen. Der Film sollte während des Festivals vor Schulen, Fabriken und auf Plätzen in der Stadt gezeigt werden. Die Filmemacher der Gruppe KWF standen zu der Zeit einer marxistisch-leninistischen Parteiinitiative nahe und brachten das im Film auch zum Ausdruck. Der Film besteht aus zwei Teilen, dem Porträt einer Arbeiterin bei der Firma Osram und einem Anhang, in dem für die kommunistische Betriebszelle "Rotlicht" geworben wird - zu der die porträtierte Arbeiterin nicht gehörte. Bei der Herstellung des Films orientierte sich die Gruppe KWF an Joris Ivens Film "Philips Radio - Symphonie Industrielle" von 1931. Bei der Voraufführung des Films Akkordarbeiterin beim Osramkonzern kam es wegen der "angehefteten" kommunistischen Agitation zu Protesten von Seiten der Auftraggeber. Der Film wurde nicht akzeptiert - die Stadt Wuppertal forderte das Geld zurück. Es kam zu langjährigen juristischen Auseinandersetzungen, die mit einem Vergleich endeten. Am 1. Mai 1972 wurde der Film mit einem veränderten Ende vom Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt.

 

 

DIE HAUPTSACHE IST, DASS MAN ZU LERNEN VERSTEHT

Regie: Gerd Conradt
Buch: Kollektiv Westberliner Filmarbeiter
Kamera: David Slama
Ton: Oimel Mai
Schnitt: Marion Zeman
Produktion: Gerd Conradt, Hessischer Rundfunk
Förderung: Kuratorium junger deutscher Film
Format: 16 mm, Farbe
Länge: 60'
Redaktion: Wolfgang Vogel
Erstsendung: 20.05.73

 

 

Inhalt: Bericht über das Erziehungsheim Staffelberg in Hessen. Im Zusammenhang mit der "Heimkampagne" war Staffelberg in der Öffentlichkeit "berühmt" geworden. Ende 1969 beschäftigten sich Studenten aus dem Frankfurter SDS mit den Zuständen in Erziehungsheimen. Mit Flugblättern versuchten sie die Jugendlichen in den hessischen Heimen zu politisieren. In den Randgruppen der Gesellschaft sahen sie Potential für gesellschaftliche Veränderung. Dieser Bewegung schlossen sich Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof an, mit den aus den Heimen entlaufenen Jugendlichen gründeten sie "Lehrlingskollektive". Nach dem Untertauchen dieser Wortführer, im Mai 1970, zerlief die Kampagne - hatte aber tiefe Veränderungsprozessen in der Heimerziehung bewirkt. Für den Film fahren wir 1972 nach Staffelberg, sehen nach, wie die Jugendlichen leben, wie die Erzieher denken und handeln, fragen, welche Berufs- und Lebensperspektiven diese Jugendlichen haben.