ÜBER HOLGER MEINS - EIN VERSUCH, UNSERE SICHT HEUTE, 1982

Buch, Regie: Gerd Conradt, Hartmut Jahn
Kamera: Tom Preis
Ton: Hartmut Jahn
Schnitt: Gerd Conradt, Richard Feist
Musik: Kitaro - "Oasis" / Einstürzende Neubauten - "Krieg in den Städten" / Slime - "Deutschland muß sterben, damit wir leben können" / Jimi Hendrix - "All along the watchtower"
Produktion: Gerd Conradt und Filmförderung Hamburger Filmhaus
Format: Video, 1 Zoll C
Länge: 110’
Premiere: 06.1982, Galerie u.v.a. Crellestraße, Berlin-Schöneberg
Berlin, Hamburg: 1982

Preise: Spezialpreis der Jury des Jeunes, 1. Manifestation International de Vidéo, Montbéliard, Frankreich, 1982. Festivals: World Wide Video Festival, Den Haag ‘82, Dokumentarfilmwoche Duisburg ‘82, Video Roma ‘82/83, INPUT ‘93 Liege / 2003 Skulptur im Grenzbereich, Skulpturen Museum Glaskasten, Marl

Zeitzeugen: Wilhelm Meins, Susanne Beyeler, Clemens Kuby, Traudel Haas, Ulrike Edschmid, Hartmut Jahn, Gerd Conradt / In Film- und Fernsehdokumenten treten auf: Holger Meins, Harun Farocki, Jean-Jacques Lebel, Oimel Mai, Marion Zemann, Frederic Rzewski, Günther Peter Straschek, Skip Normann, Lena Conradt, Alfa Conradt, Alexander Lowen, Rudi Dutschke. Franz Alt (TV-Moderator), Dr. Diether Posser (Justizminister Nordrhein-Westfalen), Dr. Otto Theisen (Justizminister Rheinland-Pfalz), Klaus Croissant, Siegfried Haag, Otto Schily (Rechtsanwälte), Ulrike Meinhof (Journalistin), Helmut Schmidt (Bundeskanzler) / Mit Unterstützung von: Claudia von Alemann, Hans Beringer, Marita Deutsch, Annette Eckert, Richard Feist, Michael Geissler, Thomas Giefer, Alberto Griffi, Jutta Herder, Danielle Huillet, Ma Indradhanu, Dagmar Jacobsen, Konstanze Lindemann, Werner Nitzschke, Tom Preis, Torwald Proll, Karl Heinz Roesch, Gerd Roscher, Renate Sami, Helke Sander, Jean Marie Straub, Jutta Stuckenberg, Bruno Demattio, Yana Yo, Medienwerkstadt Freiburg, Hamburger Stadtjournal, Video Art, Provideo /


„1982 – Über Holger Meins. Vom Dokument zur Documenta: 1982 war das Jahr der Rückkehr der Documenta zur Malerei. Es war die Hochphase der wilden Malerei…() Endlich, so jubelte der Kunstmarkt, malt man wieder. () 1982 war das Jahr der Einführung des Fernsehsenders MTV in Deutschland, der wie kein anderer die Fernsehlandschaft nicht nur umkrempelte, sondern geradezu beschleunigt hat…()Ich schildere dies.. () um noch einmal eine Situation zu umreißen, die nicht ungünstiger hätte sein können für eine dokumentarische wie auch künstlerische Auseinandersetzung mit dem Terrorismus.

"Über Holger Meins’ war das erste größere Projekt der beiden Filmemacher, das zugleich auch einen Moment des Übergangs bezeichnet. Ein Übergang zu experimentelleren Formen, die gleichwohl eine inhaltliche Aussage nicht kompromittieren durfte/sollte. Die Arbeit polarisierte – und es ist vielleicht eben dieses Moment, das sich heute als die besondere Qualität der Produktion darstellt. Im Kern handelt es sich um ein im wahrsten Sinne des Wortes visuelles Dokument von Gesprächen, die die Autoren mit dem Vater Holger Meins’ nach dessen Beerdigung geführt haben. Damit ist die erste Position deutlich: ‚Über Holger Meins’ heißt eben nicht, in den Archiven der bundesdeutschen Medien nach Anhaltspunkten und Puzzlesteinen einer Biografie zu forschen, sondern den direktesten Augenzeugen zu befragen, den Vater.“

„Das elektronische Dokument“, Rudolf Frieling, in „Babylon Circus“ von Hartmut Jahn

Der Film ist Teil der Ausstellung www.40JahreVideokunst.de, Digitales Erbe: Videokunst in Deutschland von 1963 – 2006, ZKM Karlsruhe.