Hochschule Magdeburg-Stendal

Seminar LYRIK.TV

LYRIK.TV ist ein experimentelles Fernsehmagazin der Hochschule Magdeburg-Stendal, Fachbereich Journalistik/Medienmanagement. Pro Semester wird eine Ausgabe entwickelt, auf einer selbst organisierten Premierenfeier der Öffentlichkeit vorgestellt und im Offenen Kanal Stendal und Magdeburg ausgestrahlt. Zusätzlich entsteht ein Reader, in dem wesentliche Lern- und Arbeitsschritte dokumentiert werden.

Im Seminar LYRIK.TV formulieren die Teilnehmer Vorstellungen für die filmische Adaption von Gedichten, Sprachspielen, Schlagzeilen und Berichten aus ihrem Alltag. Sie entwickeln ein Drehbuch und realisieren es in Zusammenarbeit mit der HS Magdeburg-Stendal und dem OK Stendal und Magdeburg. Dabei sammeln sie Erfahrungen in den Bereichen Bild- und Tontechnik, Studiotechnik, Schnitt. Sie lernen die gestalterische Verwendung von Licht und Schrift, üben sich in der Moderation eigener Produktionen.

Lyrik.TV.1


DER PANTHER
Rainer Maria Rilke

DER ERLKÖNIG

Johann Wolfgang von Goethe

BOMBE
Gregory Corso

Lyrik.TV.2
Thema: Der Kreis

RONDELL
Georg Trakl

DER SCHATZGRÄBER

Johann Wolfgang von Goethe

OTTOS MOPS
Ernst Jandl

DER STEIN
Joachim Ringelnatz

und eigene Gedichte von
Thomas Ende, Christian Ladtsch, Ivonne Ritter, Eva Volkamann, Peter Bräunig, Alexander Schmalz



Lyrik.TV.3

Thema: Dadaismus

CIGARREN
Kurt Schwitters

WELT VOLL IRRSINN
Kurt Schwitters

ANNA BLUME
Kurt Schwitters

und eigene Werbefilme von Thomas Ende, Grit Bümann, Sascha Albrecht, Thomas Götze, Peter Bräunig, Falk Dietze, Nanu Momabila, Eva Volkmann

Lyrik.TV.4

Thema: Heimat

Um das Zauberwort Heimat kreist die neue Ausgabe von LYRIK.TV. Heimat, das ist der Ort, wo wir herkommen, wo unsere Familie lebt, wo wir uns wohlfühlen, verstanden werden, uns auskennen! Ist Heimat gleich Nation? Sind wir stolz, ein Deutscher, eine Deutsche zu sein? Was empfinden wir, wenn wir das „Deutschlandlied“ hören? Viele Frage und noch mehr Antworten. LYRIK.TV.4 ein Sprach- und Bilder-Mix in Schwarz-Rot-Gold unter Beteiligung des neuen Bundespräsidenten Horst Köhler, der Fußballnationalmannschaft - von Studenten und Bürgern aus Stendal - mit Musik von Haydn, Verdi, Sido, Pionierchor „Edgar Andre“.

Premiere, 30.06.04, Sommerfest der FHS Magdeburg-Stendal



Lyrik.TV.5
Thema: Der Witz

Thema im WS 04/05 ist der Witz. „Lachen ist die beste Medizin“, sagt der Volksmund. Dass Witze ein wesentlicher Bestandteil geselliger Kommunikation sind, wird deutlich am hohen Anteil von „Witzsendungen“ im Fernsehprogramm. Wie viele Witze erzählt Thomas Gottschalk in „Wetten Dass“? Harald Schmidt ist witzig, „Anke Late Night“ auch - Stefan Raab mit „TV-Total“ ist für viele der Witzbold der Nation. Loriot, Otto und Heinz Erhardt reizen die Lachmuskeln in großartigen Filmen. Ausschnitte aus den genannten TV-Sendungen und Filmen werden im Seminar angesehen und analysiert.

Meist – oft indirekt - greift der Witz an: ein Tabu, eine Norm, eine Institution, eine Haltung – eine Volksgruppe, erfindet skurrile Figuren. Das althochdeutsche wizzi steht für „Verstand, Klugheit, Weisheit – ursprüngliches Wissen“, ein Hinweis darauf, dass der Witz mehr ist als nur ein Lacheffekt. In welchen Situationen erzählen sich Menschen Witze? Wer kennt einen Menschen, der einen Witz erfunden hat? „Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten“ von Sigmund Freud sollte jeder Teilnehmer lesen. Witzarbeit ist Lustgewinn.


Lyrik.TV.6
Thema: Utopie

Das Thema der ersten Magdeburger Ausgabe von „LYRIK.TV“ lautet UTOPIE. Aus dem Griechischen stammend bedeutet das Wort Nirgendland. Utopie steht für den Idealzustand einer meist zukünftigen Gesellschaft: Paradies, Atlantis, Schlaraffenland, Diktatur des Proletariats, Sonnenstaat, Demokratie… George Orwells Buch „1984“ ist weltbekannt, Fritz Langs „Metropolis“ ein Klassiker der Filmgeschichte. Magdeburg – Nirgendland, der ideale Ort für ein Fernsehmagazin zum Thema Utopie? Was bedeutet für jeden einzelnen Teilnehmer Utopie? Wie sehen sie ihre Zukunft? Wie sehen die Träume vom zukünftigen Leben aus? „Lyrik.TV.Utopie“, ein Ort, an dem sie sichtbar werden?
Ich empfehle die Lektüre der Texte des Philosophen Peter Sloterdijk. (Suhrkamp Verlag) und „Arbeitstexte für den Unterricht: UTOPIE“, Reclam, Nr. 9591.

Lyrik.TV.7
Thema: X-MESS

Das Thema der Winterausgabe von LYRIK.TV lautet X-MESS. „X“ steht für viele Fragen: Was bedeutet für uns Weihnachten? Hat es noch Bestand als Fest der Familie? Warum wird an Weihnachten „beschert“? Warum wird gut und viel gegessen? Wie und wo feiern wir das Fest der Liebe? Wie gehen wir mit dem „Kaufrausch“ um, zu dem wir an allen Ecken, auf allen Kanälen verlockt werden? Was sagt uns heute die 2005 Jahre alte Botschaft von der Geburt Jesus als Sohn Gottes, des Erlösers der Menschheit?

LYRIK.TV fragt im Besonderen nach der Geschichte des Weihnachtsfestes und sucht nach seinen Wurzeln. Die Germanen feierten jeweils am 25.12. zur Wintersonnenwende das Fest der „unbesiegbaren Sonne“, das Saturnfest. In frühen Zeiten wurde Jesus darum als „Sonne der Gerechtigkeit“ apostrophiert. Wie kam es dazu, dass aus diesem „heidnischen Fest“ das größte Fest der Christenheit wurde? Ja, und woher stammt der Brauch an Weihnachten einen immergrünen Tannebaum ins Zentrum der Feierlichkeiten zu stellen? Wer ist der Weihnachtsmann und woher stammt die Tradition des Christstollens?

Die Weihnachtsausgabe von Lyrik.TV setzt sich zusammen aus Gedichten, Liedern, filmischen Szenen, visuellen Montagestücken – längere Interviews strukturieren die Sendung. Im Labor Lyrik.TV wird an Fernsehformaten experimentell geforscht.

BERICHT VON DER WEIHNACHTSMESSE, Hannover

ADVENT
Loriot

BRIEFE AN DEN WEIHNACHTSMANN in Himmelfort

SANTA’S BLUES, Musikclip

EINE WEIHNACHTSGESCHICHTE, Kurzspielfilm

WEIHNACHTSGEDICHT

FEST DES FRIEDENS, Spielfilmszenen, Weihnachten 1918

CHRISTMAS CARD, Kurzspielfilm

ROTE ERBSEN, Kammerspiel

 

Lyrik.TV.8
WS.06/07

Das Thema der Winterausgabe 2006/07 von Lyrik.TV lautet: Praxis/Reflektion – LYRIK.TV.

Im Sommersemester 2006 haben Studentinnen und Studenten, die an mehreren Ausgaben von Lyrik.TV mitgearbeitet haben, darüber nachgedacht: Was ist Lyrik.TV? Im Studio der Hochschule reflektierten sie ihre bisherige Arbeit und zeichneten den Prozess des visuellen Nachdenkens auf. Entstanden sind mehrere Stunden Material, das Einblick bietet in das Denken und Fühlen von Studentinnen und Studenten, die vor dem Abschluss ihres Studiums stehen. Ihre poetischen Ansichten ergeben einen interessanten Einblick in ein Stück Unterrichtsgeschichte der Hochschule Magdeburg-Stendal – seit ihrer Gründung.

Aus diesen Aufnahmen – verbunden mit Ausschnitten aus früheren Sendungen – entsteht die neue Ausgabe von LYRIK.TV.8. Am Prozess der Entstehung kann jeder teilnehmen, unabhängig davon, ob er handwerkliche Vorkenntnisse hat oder nicht - denn Lyrik.TV heißt: durch Praxis lernen.

Für diejenigen, die noch an keinem Lyrik.TV-Seminar teilgenommen haben, besteht zusätzlich die Möglichkeit, im Studio des ZIM (Zentrum für interdisziplinäre Medienarbeit) ein Gedicht zu einem Poesie-Video zu bearbeiten.

Im Seminar LYRIK.TV sammeln die Teilnehmer und Teilnehmerinnen Erfahrungen in den Bereichen Dramaturgie, Bild- und Tontechnik, Studiotechnik und Schnitt. Sie lernen die gestalterische Verwendung von Licht und Schrift und üben sich in der Moderation eigener Produkte. Bei ausreichendem Interesse besteht die Möglichkeit zum Seminar einen Reader zu erstellen, in dem sich die Seminarteilnehmer präsentieren, Arbeitsprozesse protokolliert und reflektiert werden sowie Angaben zur Entstehung der neuen Ausgabe von Lyrik.TV gemacht werden.

Lyrik.TV.8 enthält folgende „Poesie-Videos“, vollständig oder in Ausschnitten, zusätzliche weitere Materialien aus den Sendungen 1 – 7.

ERLKÖNIG
Johann Wolfgang von Goethe

BOMB
Gregory Corso

OTTOS MOPS
Ernst Jandl

ADVENT
Loriot

POESIE-WERBUNG
- Scheiße am Schuh
- Nimm Dir Meer Zeit
- Get More
- Hey yah, just do it
- Wohnst Du noch oder Lebst Du schon

ANNA BLUME
Kurt Schwitters

- Aussagen zu dada

CIGARREN
Kurt Schwitters

Straßeninteninterviews zu dada

WELT VOLL IRRSINN
Kurt Schwitters

JANDL Gedichte im Straßenraum

IN EINER STADT
Gottfried Benn

Eigene Texte nach Zeitungsschlagzeilen

DEUTSCHLANDLIED
Von einem Taubstummen vorgetragen

Aussagen zum Thema Heimat

Rede des Bundespräsidenten Horst Köhler
Deutschland ein Land der Ideen

 

Einladungstext zur Premiere.

Liebe Freunde und Freundinnen von LYRIK.TV,

als Lehrbeauftragter der HS Magdeburg-Stendal betreute ich in den letzten vier Jahren das Seminarprojekt LYRIK.TV. Studentinnen und Studenten gestalteten unter meiner Anleitung - mit Fantasie und Freude – aus deutschen Gedichten Poesie-Videos. Im Laufe der Jahre sind so acht Ausgaben dieses ungewöhnlichen Fernsehmagazins entstanden. Jede Ausgabe stand unter einem Motto: Heimat, Utopie, Kreis, DaDaismus, Witz… Dabei wurden u.a. Gedichte von Rilke, Jandl, Goethe, Loriot, Heym, Schwitters bearbeitet. Die einzelnen Sendungen wurden jeweils mehrfach in den Offenen Kanälen von Stendal und Magdeburg ausgestrahlt.
Zusätzlich gab es zu mehreren Ausgaben einen schriftlichen Reader in dem die gemachten Erfahrungen formuliert und veröffentlicht worden sind. LYRIK.TV wurde auch in Theatern, Kinos und auf Festivals, z.B. auf dem Internationalen Poesiefestival ZEBRA in Berlin 2004 / 06 präsentiert.

Am Donnerstag, den 18.01.07 findet um 20 Uhr im Kino OLI
die Premiere der neusten Ausgabe von Lyrik.TV. statt.

Das Thema dieser achten Ausgabe ist „Reflektion“. Einige Studentinnen und Studenten, die an fast allen Ausgaben von LYRIK.TV beteiligt waren, verlassen jetzt die Hochschule, in LYRIK.TV.8 sichten und kommentieren sie ihre Arbeit. Eines der Geheimnisse von LYRIK.TV ist, dass die Seminarteilnehmer nicht nur Autoren und Gestalter der einzelnen Poesie-Videos waren, sondern in vielen Fällen auch die Darsteller. Über den Zeitraum von vier Jahren lassen sich so die vielfältigsten Veränderungen in den Gesichtern und Gesten der jugendlichen Akteure verfolgen.

Zusätzlich hat an diesem Abend eine aktuelle Verfilmung des Gedichtes „Stufen“ von Hermann Hesse Premiere. So weit mir bekannt ist, wurde dieser Poesie-Klassiker aus dem Jahr 1941 bisher noch nie verfilmt, so dass es sich bei dieser Arbeit um eine Weltpremiere handelt.

Der Fotograf Bastian Ehl hat LYRIK.TV von den Anfängen bis in die Gegenwart verfolgt. Speziell für diesen Abend stellt er eine Kollektion seiner Bilder zusammen und wird sie uns via Videobeam auf der Leinwand präsentieren.

Mit dieser Veranstaltung beende ich auch die Arbeit an LYRIK.TV. Mit dem Abend möchte ich mich bei der Hochschule Magdeburg-Stendal und den Offenen Kanälen Magdeburg und Stendal bedanken, dass so eine einmalige Arbeit möglich gemacht worden ist. Mein besonderer Dank geht natürlich an die Studentinnen und Studenten, durch deren begeisterte Teilnahme Außergewöhnliches entstanden ist.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr/Sie kommen und durch Ihr/Euer erscheinen diesen Premieren- und Abschiedsabend zu einem besonderen Ereignis machen würden.

Mit herzlichen Grüßen

Gerd Conradt
www.gerdconradt.de

 

Rede von Gerd Conradt zur Premiere von Lyrik.TV.8 und dem Poesie-Video „Stufen“

Herzlich willkommen zur Premiere von Lyrik.TV.8
und dem Poesie-Video „Stufen“ nach einem Gedicht von Hermann Hesse.

Das Gedicht „Stufen“ hat Hesse 1941 geschrieben – es ist ein Klassiker. 1941 überfiel Hitler- Deutschland die Sowjetunion. 3 Mill. gut trainierte und ausgerüstete junge Männer marschierten in Richtung Moskau. Wie der Ausflug ausging wissen wir.

Wenn wir an das Jahr 1941 denken ist es fast unvorstellbar, dass Menschen über Menschen hergefallen sind mit dem Ziel sie zu töten, sie zu versklaven. Das alles ist erst 66 Jahre her. Mich beschäftigt das Jahr 1941 so sehr, weil ich in dem Jahr geboren worden bin. Es ist gewissermaßen meine Lebenszeit.

Mit dem Namen Hitler und all dem was damit verbunden ist, ließ und lässt sich noch immer gut Geld verdienen. Ich könnte jetzt die Hand erheben und Heil Hitler sagen, wenn ich es in den Zusammenhang mit einer Komödie verstanden wissen will – nimmt da heute keiner mehr Anstoß.

Helge Schneider hat in einem Interview gesagt, schade dass Hitler nicht Kräuter hieß – dann hätte er immer sagen Können Heil-Kräuter. Das wäre für uns alle sicher besser gewesen.

Hesse beschreibt in seinem Gedicht „Stufen“ das Vergehen von Zeit, von Lebenszeit. Er beschreibt den Kreislauf des Lebens – Abschied und Neubeginn.
Geburt und Tod…..
Die Fragen: Woher kommen wir und wohin gehen wir - beschäftigen uns nicht nur im Unterbewusstsein täglich. Auch die Fragen: Was mache ich hier an der Universität? Was und wofür lerne ich das, was ich hier lerne?

Der Abend heute ist nicht nur die Premiere von zwei neuen Arbeiten, sondern auch der Abschied vom Seminar Lyrik.TV.

Lyrik.TV ist ein Lernmodell. Es wird Handwerk gelernt, Bild, Ton, Licht, Schnitt, Vertrieb und konzeptionelles Arbeiten. Für die Arbeit benötigen wir unsere Augen, Ohren – auch die Hände und Füße - und unser Gehirn, mit dem wird gedacht, erinnert und wir haben ein Herz wo gesagt wird, dass es der Sitz der Intuition, der unmittelbaren, gefühlsmäßigen Eingebung ist. Ja und das Herz steht vielfach im Widerspruch zu dem was als Handlung erwartet wird.

Sich mit Dichtung, Lyrik zu befassen, wird allgemein als Luxus angesehen. Für mich sind Gedichte komprimierte Äußerungen zum Zeitgeschehen – philosophisch und ästhetisch, sprachlich und formal. An ihnen und durch sie kann enorm viel gelernt werden.

Hesse bekam 1946 den Nobelpreis für Literatur – er ist einer von – wie viel Deutschen Nobelpreisträgern? ( 9 ).

Mit seinem Gedicht Stufen mach Hesse Mut sich immer aufs Neue in unbekannte Gefilde zu begeben in dem er darauf verweist, dass in jedem Abschied ein Neubeginn ist. „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben“.

Er fordert uns auf „heiter Raum und Raum zu durchschreiten und an keinem wie an einer Heimat zu hängen…“ Das ist nicht immer einfach – oft mit Schmerz verbunden -

Lassen wir uns jetzt von dem Poesie-Video „Stufen“ verzaubern.

Werde, der Du bist – Nietzsche, Draußen wartet die Einschaltquote.

Gerd Conradt


Stufen
von Herman Hesse
1941

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
 
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in andre, neue Bindungen zu geben.
 
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
 
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
 
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
 
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!



Literatur:
Abstrakt, verrückt oder einfach gut, Harald Krieg, Altmark-Zeitung, 06.12.03
„Lyrik TV“ bringt frische Luft in den Medienalltag, Sonntagsnachrichten Stendal, 29.06.03
Poesie mit Kamera retten?, Sonntagsnachrichten Stendal, 14.12.03
Stendaler „Lyrik TV“ zwischen 127 Kurz-Filmen in Berlin, Sonntagsnachrichten Stendal, 25.05.03
Eigen Gedichte in Bildern und Musik, Josefine Kehlert, Volksstimme, 28.06.03
Lyrik auf der Leinwand, Sonntagsnachrichten Stendal, 04.07.04
Schwarz, rot – goldenen Heimat?, Dirk Andres, Altmark-Zeitung, 02.07.04
Projekt im „Oli“: Studenten entführen ins Nirgendland, Bianca Großmann, Volksstimme, 08.06.05
Komisches passiert täglich – man muss es nur aufnehmen, Nico Binde, Der Altmärker

Das Lied der Deutschen,
von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben,
1841